Doch die Hilfen zu finden, ist nicht immer einfach. Als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Pflege hat der Landkreis Harburg einen neuen Pflegestützpunkt eingerichtet.
„Mit dem Pflegestützpunkt ergänzen und erweitern wir die bestehenden Beratungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Harburg und tragen zu einer höheren Lebensqualität bei“, sagt Landrat Rainer Rempe. „Pflegebedürftige und deren Angehörige werden entlastet, indem wir ihnen Hilfestellung rund um das komplexe Thema aus einer Hand anbieten. Dazu berät der Pflegestützpunkt über vorhandene Leistungs- und Hilfsangebote. Er bietet Orientierung in einem oft unübersichtlichen System und nimmt so eine wichtige Lotsenfunktion ein.“
Der Pflegestützpunkt ergänzt den vorhandenen Seniorenstützpunkt. Diese Beratung rund um das Thema Alter hat bereits im Juli 2004 mit einer Seniorenberaterin begonnen, 2008 folgte die Einrichtung des Seniorenservicebüros, des heutigen Seniorenstützpunktes. Am 6. März 2018 stimmte der Kreistag der Errichtung eines Pflegestützpunktes zu.
Der Pflegestützpunkt ist zentrale Anlaufstelle rund um das Thema Pflege für Pflegebedürftige, ihre Angehörigen und alle Bürgerinnen und Bürger, die sich umfassend, objektiv und unabhängig beraten lassen möchten. Er gibt Ratsuchenden Raum, um alle Fragen und Sorgen, die rund um Pflege und Alter entstehen, anzusprechen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten gebührenfrei Fragen und geben Informationen unter anderem zu regionalen Hilfsangeboten, über häusliche und ambulante Pflege, Tages- und Nachtpflege, Kurzzeitpflege, stationäre Pflegeangebote und Finanzierungsmöglichkeiten der Hilfsangebote. Wohnberatung, damit Pflegebedürftige möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können, gibt es ebenso wie Informationen zu Entlas-tungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige, Freizeit- und Urlaubsgestaltung in der Pflegesituation und zu Sozialleistungen. Bei Bedarf unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach Terminabsprache auch bei den Pflegebedürftigen vor Ort beraten, zudem bei Antragstellungen. Eine weitere Aufgabe ist die Erstellung und Fortschreibung einer Angebotslandkarte mit pflegerischen und sozialen Hilfs- und Unterstützungsangeboten.
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt angesichts der demografischen Entwicklung kontinuierlich. Dank guter Lebensverhältnisse erfreut sich ein großer Teil der Menschen bis ins hohe Lebensalter guter Gesundheit, mit zunehmendem Alter steigt aber das Risiko schwerer Erkrankungen oder einer Pflegebedürftigkeit. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist bundesweit von 1999 bis 2015 von 2,0 auf 2,9 Millionen Menschen gestiegen, bis 2060 wird eine Zahl von 4,8 Millionen Pflegebedürftigen prognostiziert, sieben Prozent der Gesamtbevölkerung und damit ein doppelt so hoher Anteil wie heute. Im Landkreis Harburg sind 7813 Menschen pflegebedürftig, 3,3 Prozent der Bevölkerung.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Senioren- und Pflegestützpunktes sind im Kreishaus, Gebäude A, Schloßplatz 6, 21423 Winsen, zu finden. Ansprechpartner sind Anja Bockelmann (Telefon 04171-693-338), Andreas Breitenfeld (Telefon 04171-693-533), Ingrid Brügmann (Telefon 04171-693-2383), Alina Freese (Telefon 04171-693-788), Marie-Luise Lübberstedt (Telefon 04171-693-686) und Claudia Malycha (Telefon 04171-693-2384).
Der Senioren- und Pflegestützpunkt stellt sich bei zwei öffentlichen Informationsveranstaltungen allen Bürgerinnen und Bürgern vor. Sie finden am 4. März von 10 bis 12 in der Lobby im Kreishaus, Gebäude B, Schloßplatz 6, 21423 Winsen, sowie am 13. März von 10 Uhr bis 12 Uhr im Torbogenzimmer in der Stadtverwaltung Buchholz, Rathausplatz 1, 21244 Buchholz, statt.