Die Schutzmaßnahmen und der Sicherheitsabstand erschweren die Arbeit, Trost zu spenden: "Durch die Maske fällt die Mimik weg, die Sprache wird undeutlicher und zudem kann man noch nicht einmal ungeschützt die Hand des Angehörigen halten", berichtet zum Felde. Dabei sei das Virus an sich bei den Einsätzen meist gar nicht das Problem, sondern vielmehr die Auswirkungen der Abstandsregeln und der Bewegungsfreiheit.
"Im März und April durften enge Verwandte aus anderen Bundesländern nicht zum Abschiednehmen kommen, auch Abschiednahmen im Krankenhaus waren nicht möglich, die Teilnahme an Beerdigungen auf wenige Personen beschränkt", erzählt zum Felde. Zudem seien Hilfsangebote wie Trauercafés stark eingeschränkt und auch das soziale Netzwerk aus Freunden oder Nachbarn hielt sich lieber auf Abstand als direkt zu den Angehörigen zu kommen. "Doch auch unter den stark veränderten Bedingungen der Pandemie können wir den Angehörigen helfen, sich in dieser Ausnahmesituation als handlungsfähig zu erleben und soziale Kontakte zu aktivieren. Aber natürlich ist Trauer kontaktlos schwierig."
Um einsatzfähig zu bleiben, wurde ein angepasstes Hygienekonzept erstellt, umgesetzt und im Team geschult. In Zusammenarbeit mit dem Katastrophenschutz der Johanniter wurde das hierfür erforderliche Schutzmaterial bereitgestellt. "So konnten wir auch Menschen begleiten, bei deren Angehörigen Corona als mögliche Todesursache im Raum stand", sagt zum Felde.
Das Kriseninterventionsteam besteht aus 23 Mitgliedern. Alle arbeiten ehrenamtlich, haben einen Beruf, dem sie nachgehen und können trotzdem eine 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr sicherstellen. Damit sie helfen können, haben die Ehrenamtlichen eine umfassende Ausbildung bei den Johannitern absolviert und sind auf verschiedenste Situationen vorbereitet. Um das Team auch während der Corona-Pandemie bestmöglich zu schützen, werden die Schutzmaßnahmen der Helfer permanent an die Lage angepasst. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann eine E-Mail an harburg@johanniter.de schreiben.